Doppel-Interview zum Jubiläum

Welche Bilanz ziehen Sie nach zehn Jahren als Brauereichef?
Axel Stauder: Ich würde eher von einer Art „Zwischenbilanz“ sprechen, und die ist sehr positiv. Die Arbeit für die Brauerei macht unverändert sehr viel Spaß. Ich denke, wir haben gemeinsam viele positive Dinge auf den Weg gebracht. Wenn man auf 10 Jahre zurückblickt, hat sich aber auch viel verändert. Auf der anderen Seite mussten wir viel mehr Hindernisse aus dem Weg räumen, oder umgehen, als wir uns vorher vorstellen konnten. Exemplarisch hierfür ist das Rauchverbot in der Gastronomie, das vor 10 Jahren keiner in dieser extremen Form erwartet hätte.

Dr. Thomas Stauder: Die eigene Brauerei zu führen, ist so faszinierend und herausfordernd wie am ersten Tag. Familienunternehmer zu sein, füllt einen total aus.

Was war in dieser Zeit für Sie der persönliche Höhepunkt?
Axel Stauder: Sicherlich der Abend, als ich nervös vor dem Fernseher saß, und sehr gespannt auf die WDR-Dokumentation war, die über unsere Familie und über unser Unternehmen erstellt wurde. Nachher war ich dann sehr entspannt, weil der Film sehr schön geworden ist.
Dr. Thomas Stauder: Für mich war es die Einführung unserer Sofakampagne 2011 und die überaus positiven Reaktionen.

Und was war bisher ihre schwierigste Entscheidung?
Axel Stauder (schmunzelt): Das war definitiv die Farbwahl eines Anzugs für Fassbrause Apfel-Rhabarber.
Dr. Thomas Stauder (lacht): Für unsere Fassbrause-Werbung mussten wir nämlich unsere Anzüge auf die Farbe des Getränks abstimmen. Mein Anzug war gelb wegen der Geschmacksrichtung Zitrone.  Allerdings sah Axel in seinem Apfel-Rhabarber-Look auch nicht besser aus.

Wie würden Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Vetter in wenigen Worten beschreiben?
Axel Stauder: Sehr vertrauensvoll, sehr ehrlich und offen, freundschaftlich.
Dr. Thomas Stauder: Freundschaftlich und ein ständiger enger Austausch zu allen wichtigen Themen.

Wer von Ihnen beiden hat bei schwierigen Entscheidungen eigentlich das letzte Wort?
Axel Stauder: Bis jetzt haben wir immer im Konsens entscheiden können. Bei schwierigen Fragestellungen kann die Diskussion aber auch schon mal länger dauern.
Dr. Thomas Stauder: Da kann ich meinem Vetter nur zustimmen. Wir treffen alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam. Davor wird gründlich diskutiert.
Axel Stauder: Schließlich ringen wir immer um die für das Unternehmen langfristig sinnvollste Lösung. Und die deckt sich ja zum Glück mit unseren eigenen Interessen als Miteigentümer der Brauerei.

Um welche Charaktereigenschaft beneiden Sie den anderen?
Dr. Thomas Stauder: Perfekte Kenntnis von wichtigen Details und Zahlen.
Axel Stauder: Definitiv sein unerschütterlicher Optimismus auch in schwierigen Situationen!

Biografien 

Dr. Thomas Stauder, geb. 23.06.1967, in Essen, verheiratet, ein Sohn. Nach dem Abitur an der Goetheschule in Essen-Bredeney und anschließendem Grundwehrdienst studierte Thomas Stauder von 1987 bis 1992 Betriebswirtschaftslehre in Münster. Im Anschluss promovierte er von 1992 bis 1995 in Bochum. 

Axel Stauder, geb. 22.07. 1967, in Essen, verheiratet, zwei Töchter, ein Sohn. Nach dem Abitur an der Goetheschule in Essen-Bredeney und anschließendem Grundwehrdienst studierte Axel Stauder von 1987 bis 1992 Brauwesen und Getränketechnologie an der TU München/Weihenstephan. Nach seinem Abschluss als Diplom-Brauerei-Ingenieur machte er von 1992 bis 1994 in Barcelona den Master of Business Administration.