Ein Urgestein in einer Traditionsgaststätte: 25 Jahre Wolfgang Kerwer im Rellinghauser „Forsthaus“

Er ist aus der Essener Gastronomie-Landschaft genauso wenig wegzudenken wie das „Forsthaus“ aus Rellinghausen: Im Oktober 1990 übernahm Wolfgang Kerwer die Traditions-Gaststätte an der Frankenstraße in Rellinghausen, jetzt feierte er sein 25jähriges Jubiläum als Wirt.

Als langjähriger Bierpartner war es für die Privatbrauerei Jacob Stauder da natürlich Ehrensache zu gratulieren. Brauereichef Axel Stauder schaute persönlich vorbei, überreichte eine Urkunde und stieß mit dem Jubilar auf das Dienstjubiläum an: „Es ist beileibe keine Selbstverständlichkeit, eine Gastronomie über so lange Zeit erfolgreich zu führen.“

Erfolgsfaktor ist ohne jede Zweifel die klare gastronomische Linie im „Forsthaus“. Das rustikale Ambiente lädt sowohl zum gepflegten Pils, aber auch zum zünftigen Abendessen ein. „Wir haben uns immer als gut-bürgerliche Gaststätte verstanden“, erklärt Wolfgang Kerwer. Damit setzt er die Tradition des Hauses konsequent fort. Und das „Forsthaus“ kann wahrlich auf eine lange Geschichte zurückblicken. Um 1860 wurde die Gaststätte eröffnet, war seitdem immer ein beliebter Treffpunkt in Rellinghausen. Und ist es heute mehr denn je.

Brauereichef Axel Stauder sieht sich daher bestätigt: „Das klassische Wirtshaus, die gut-bürgerliche Gaststätte mit leckerem Essen und spannenden Gästen an der Theke ist beileibe nicht tot. Mit den richtigen Wirten wie Wolfgang Kerwer funktioniert es.“ Erst Recht, wenn die Wirte dann auch noch die nötige Erfahrung mitbringen. Vor seiner Zeit im „Forsthaus“ führte Kerwer die Clubgastronomie im ETUF und den „Wurstkessel“ im Südviertel. 1966 war er aus seinem Geburtsort Mainz nach Essen gezogen, arbeitete die ersten drei Jahre als Elektriker. 1969 erfolgte dann der Wechsel in die Gastronomie.

Seine Mainzer Wurzeln sind übrigens im „Forsthaus“ nicht zu übersehen. Hoch über der Theke hängt der Schal von Fußball-Bundesligist Mainz 05. Bekehrungsversuche zu Ruhrgebietsclubs blieben bisher erfolglos. Immerhin ist seine Mainzer Karnevalsleidenschaft voll „kompatibel“. Die KG Gemütlichkeit, einer der renommiertesten Essener Karnevalsclubs, ist seit vielen Jahren im „Forsthaus“ zu Hause. Und Wolfgang Kerwer schmeißt nicht nur das Vereinslokal, sondern hat mittlerweile auch die Vereinsbrille auf: „Die haben mich direkt zum Ehrensenator gemacht. Vermutlich, damit ich ihnen bloß nicht von der Stange gehe“, schmunzelt Kerwer.

News vom 30.10.15 // 13:30 Uhr