Es ist ein außergewöhnliches Jubiläum in der vielleicht traditionsreichsten Gaststätte Oberhausens. Seit 40 Jahren ist der „Klumpen Moritz“ in der Sterkrader Fußgängerzone fest in Händen der Familie Terhorst. „So viel Kontinuität ist in der Gastronomie wirklich selten und beweist gleichzeitig, mit wie viel Kompetenz und Herzblut der Familienbetrieb hier geführt wird“, lobt Axel Stauder. Der Chef der gleichnamigen Brauerei, seit vielen Jahrzehnten Bierpartner im „Klumpen Moritz“, ließ es sich nicht nehmen, persönlich mit einer Urkunde zum runden Jubiläum zu gratulieren.
Den Start im Jahr 1979 legten zunächst noch Theo und Helga Ingenbleek hin. Sie übergaben die beliebte Gaststätte 1993 schließlich an Tochter Heike und ihren Ehemann Volker Terhorst. 2014 zog sich das Wirte-Ehepaar zurück, es übernahmen die beiden Töchter Sarah Terhorst und Linda Terhorst-Drüppel. „Natürlich ist es schön zu sehen, wenn die nächste Generation den Familienbetrieb weiterführt“, gibt Volker Terhorst offen zu. Der langjährige Thekenchef befindet sich mit seiner Gattin im latenten „Unruhestand“, das Ehepaar ist immer noch regelmäßig im „Klumpen Moritz“ im Einsatz: „Unsere Töchter sind hier die Chefinnen. Wir betreiben quasi aktive Familienhilfe mit Herz.“
Linda Terhorst-Drüppel und Sarah Terhorst sind tatsächlich erst die siebten Betreiber der 1871 gegründeten Gaststätte – zunächst noch unter dem Namen „Zum grünen Klumpen“. „Fritz Schultze war der erste Wirt. Sein Sohn Moritz lief immer in auffälligen grünen Holzschuhen herum. So hatte die Gaststätte ihren Namen weg“, erklärt Volker Terhorst. 1935 erfolgte die Umbenennung in „Klumpen Moritz“. Kurios: Die legendären grünen Holzschuhe von damals können in einem Veranstaltungsraum nach wie vor besichtigt werden.
Während der Fokus der Gaststätte in den ersten Jahrzehnten klar auf dem Thekenbetrieb lag, punktet der „Klumpen Moritz“ bei seinen zahlreichen Stammgästen heute vor allem mit seiner gut-bürgerlichen Küche. „Dabei legen wir viel Wert auf Regionalität, Hochwertigkeit und Frische der Produkte“, betont Wirtin Linda Terhorst-Drüppel. Die Privatbrauerei Jacob Stauder ist da natürlich der perfekte Partner. Zudem ist die Essener Brauerei auch ein Familienbetrieb – aktuell in sechster Generation geführt von den beiden Vettern Axel und Dr. Thomas Stauder. „Soweit wie Stauder sind wir noch nicht, aber mit zwei Enkelkindern ist die vierte Generation zumindest schon mal da“, lacht Volker Terhorst. Die Familien-Erfolgsgeschichte im „Klumpen Moritz“ darf gerne weitergehen.