Das Jahr 2020 beginnt für die Privatbrauerei Jacob Stauder sehr spannend. Unser Flaschenkeller wird umgebaut. Wir bauen eine neue Flaschenabfüllanlage und eine neue Flaschenwaschmaschine ein. Eine der größten Investitionen der jüngeren Firmengeschichte und auch eine logistisch sehr herausfordernde Aufgabe.

Wie viele von Euch wissen, liegt unser Flaschenkeller im ersten Stock und sowohl die Demontage der alten Maschinen als auch das Einbringen der neuen Maschinen ist mit sehr viel Anstrengung verbunden. Der Beginn des Jahres ist vielfach von den Fragen geprägt, ob der Zeitplan aufgeht, ob Schnee und Eis den Umbau verzögern, ob während der Umbauphase genügend Stauder Pils zur Verfügung steht und ob die neue Anlage möglichst schnell reibungslos funktioniert. Keine von unseren Befürchtungen ist eingetreten. Anfang März läuft die komplette Anlage im frisch renovierten Flaschenkeller und das gesamte Team in der Brauerei ist sehr stolz, dass alles gut funktioniert.

Doch Anfang März zeichnet sich etwas ab, was wir bislang alle nicht kannten. Eine gefährliche Virusinfektion, in China zum ersten Mal aufgetreten, droht näher zu kommen. Was zunächst tausende Kilometer weit entfernt ist, kommt plötzlich mit riesigen Schritten auf uns zu. Am 16. März 2020 schließen die Schulen und im Laufe der Woche alle nicht für die Versorgung notwendigen Geschäfte und natürlich die Gastronomie. Deutschland steht still.

Ein Einschnitt in unser Leben von bislang nicht vorstellbarem Ausmaß.

Was bedeutet das für uns als Brauerei? Über allem steht natürlich die Sorge um die Gesundheit unserer Familien und unserer Mitarbeiter. Zudem aber bricht von einem auf den nächsten Tag das gesamte Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft weg. Eine Umsatzeinbuße von hohem Ausmaß. Um gegenzusteuern, setzen wir auf viele interne Sparmaßnahmen und nehmen das Angebot der staatlichen Hilfe durch Kurzarbeit an.

Im April führen wir ein neues Produkt ein, das wir seit einem halben Jahr vorbereitet hatten. „Helles Bierchen“ ist nun Teil unserer Stauder-Produktfamilie und findet sehr schnell viele Freunde. Auch wenn natürlich die Einführung unseres Neuzugangs ganz anders geplant war, so ist es doch eine Freude zu sehen, wie hoch die Akzeptanz im Markt ist.

Insbesondere über die sozialen Medien haben wir viel Kontakt zu den Freunden der Brauerei und bekommen auch viel Feedback zum „Hellen Bierchen“. Das freut uns sehr! Da wir nun auch keine Gäste mehr in die Brauerei einladen können und auch die Brauereibesichtigungen bis auf weiteres ausfallen müssen, verlagert sich viel Kontakt in die Sozialen Medien. Wir freuen uns über sehr viel Interaktion, über viele tolle Bilder und viele Anregungen durch unsere Fans und Follower. Ein besonderes Erlebnis ist der Live-Chat mit Dr. Thomas Stauder am 14. Mai 2020 bei Facebook. Rund 90 Minuten beantwortet unser Chef alle Fragen und ist im Anschluss zwar ein bisschen geschafft, aber sehr glücklich über die vielen netten Fragen und Anregungen. Vieles findet digital statt und auch wenn es viel schöner ist, gemeinsam an der Theke zu stehen, so ist ein digitaler Knobelabend oder ein „Zuprosten“ über ein Online-Meeting doch zumindest ein kleiner Ersatz.

Um uns bei unseren treuen Followern in den sozialen Medien zu bedanken, haben wir einige Gewinnspiele durchgeführt und haben uns sehr über die positive Resonanz gefreut.

Als wir unseren Shop auf dem Brauereihof wieder öffnen dürfen, sind wir überrascht, wie viele Kunden uns besuchen, um auch die neuen Artikel wie den „Stauder Mund-Nasenschutz“ oder das „Stauder Verkostungskörbchen“ zu erwerben. Oft bilden sich lange Schlangen, die geduldig ertragen werden.

Mitte Mai dürfen unsere Gastronomie-Kunden wieder öffnen. Darüber sind wir sehr erleichtert, auch wenn viele Auflagen zu erfüllen sind und die Gäste zunächst recht zurückhaltend sind.

Es ist im Jahr 2020 alles ein bisschen anders… ein Jahr ohne die vielen schönen Veranstaltungen, bei denen bislang immer die größte Sorge ist, ob das Wetter hält…. ein Jahr ohne Fußball im Stadion. Ein Jahr ohne die vielen großen privaten Feiern, wie Hochzeiten, die jetzt so ganz anders sind.

Und ein Jahr mit vielen Sorgen und Nöten. Was bedeutet die Pandemie für unsere Gesundheit, aber auch besonders für unsere Wirtschaft, für unser soziales Leben und auch für die Psyche der Menschen? Wir sind dankbar für Eure Treue zu unseren Produkten und zu unserer Brauerei. Wir hoffen sehr, dass die Pandemie weltweit irgendwann besiegt wird und bis dahin werden wir alles tun, um für Euch perfektes Bier zu brauen.

Bleibt alle gesund!

In der Galerie findet Ihr einige Fotos aus den letzten fünf Monaten.

Bilder zu:

Chronik 2020 - Leben mit einer Pandemie